Dieser Job ist unterbezahlt und extrem gefährlich. Am Ende warten Tod oder Ehre! Knallhart waren die Stellenangebote, in denen Polarforscher Ernest Shackleton 1913 für seine Südpol-Expedition warb. Trotzdem bekam er 5003 Bewerbungen. Was seine Anzeige so erfolgreich machte und welche Fehler man vermeiden sollte – Tipps für Arbeitgeber und Personaler.
Stellenangebote zu formulieren gehört gemeinhin zu den wenig geliebten Aufgaben von Personalern oder Chefs. Denn es ist klar: Ob Stellenangebote erfolgreich sind, hängt ganz erheblich von deren Inhalt, Gestaltung und Platzierung ab.
- Filmtipp: So finde ich das richtige Personal
Wenn Sie Stellenangebote formulieren müssen, sollten Sie sich künftig an die erfolgreiche Kampagne des britischen Forschers erinnern. Denn sie erfüllte tatsächlich fünf wichtige Merkmale, die erfolgreiche Stellenanzeigen ausmachen.
Wie schreibt man Stellenangebote?
Stellangebote sollten …
… überraschen
… sich von der Masse abheben
… Emotionen wecken
… ehrlich sein
… den Job klar umreißen
Es gibt allerdings auch Fettnäpfchen, die Sie unbedingt vermeiden sollten.
Stellenangebote – 5 „Don’ts“
- Fehler
Falsche Rechtschreibung, Tippfehler oder Grammatikfehler ruinieren nicht nur den ersten Eindruck, den Sie potenziellen Bewerbern vermitteln wollen, sondern können auch Kunden auffallen und Ihrem Image schaden. - Abschreckende Metaphern
Verzichten Sie auf merkwürdig klingende Metaphern oder Formulierungen. Eine Fastfood-Kette suchte einmal Bewerber „mit Ketchup im Blut“ und die Deutsche Bahn wünschte sich ein „Kugelgelenk“ als Leiter der Busdisposition. Muss nicht sein. - Worthülsen und Standardfloskeln
Vermeiden Sie leere Worte. Sagen Sie, was Sache ist. - Beamtendeutsch
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Das dachte man sich wohl bei der Bundeswehr und fahndete in einer Online-Stellenanzeige nach einem “Mehrachsschlepperfahrer” für “manuelle Geländebetreuungsarbeiten”. Recherchen der Zeitschrift Stern ergaben: Gesucht wurde ein LKW-Fahrer, der auch mal einen Rasenmäher schieben sollte. - Unpassendes Duzen
Sprechen Sie potenzielle Interessenten nur mit „Du“ an, wenn die Du-Kultur wirklich zu Ihrem Unternehmen passt und gelebt wird. Wer als Chef vom Bewerber nicht geduzt werden möchte, sollte auch den Bewerber nicht einfach duzen.
Erfolgreiche Stellenangebote
Ihre Stellenangebote sollten außerdem klar aufzeigen, welche besonderen Leistungen Sie Ihren Mitarbeitern bieten. Das „Wir bieten“ sollte deutlich länger sein als das „Wir erwarten“.
Sobald die ersten Bewerbungen eingehen, gilt es, A-, B- und C-Bewerber zu unterscheiden. Nutzen Sie dafür gerne unseren 9-stufigen Auswahlprozess – hier kostenlos downloaden.
Mein Tipp: Lernen Sie die ABC-Strategie und unseren 9-stufigen Einstellungsprozess in unserem Seminar „Die besten Mitarbeiter finden und halten“ kennen.
Übrigens: Die Expedition zum Südpol fand tatsächlich statt. Aber sie war deutlich weniger erfolgreich als die Werbekampagne des britischen Forschers. Sein Expeditionsschiff wurde von Packeis zerdrückt und versank. Trotzdem gelang es Shackleton, alle Expeditionsteilnehmer zu retten.