Sind Feedbackgespräche für Chefs und Mitarbeiter ein Must-have oder eher ein No-go? Personalexperte Prof. Dr. Jörg Knoblauch verrät seine besten Tipps.
Feedbackgespräche – Ein Zusammentreffen auf Augenhöhe
Ich war als Unternehmer und geschäftsführender Gesellschafter von tempus, lange Zeit der Ansicht, dass Feedbackgespräche nur ein notwendiges Übel sind. Geschweige denn, dass ich mich selbst als Chef von meinen Mitarbeitern „bewerten“ lasse, war für mich anfangs gar nicht zu denken! Erst als mich meine eigenen Mitarbeiter als Chef quasi vor die Tür setzen wollten, weil es ihnen an Feedback und Austausch zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gefehlt hat, kam mir die Erkenntnis. Feedbackgespräche sind ein must-have für jedes Unternehmen und vor allem für jeden Chef!
Einige Unternehmer sind inzwischen der Ansicht, dass Gespräche mit den Mitarbeitern nicht mehr zeitgemäß sind. Natürlich, im Zeitalter der Digitalisierung und Flexibilisierung ändert sich auch die Art und Weise wie Feedbackgespräche abgehalten werden. Dennoch – ich bleibe bei der Einstellung, dass Feedbackgespräche von und auch für Chefs ein must-have sind.
Feedbackgespräch: Mitarbeiter bewerten ihre Chefs
Die Beurteilung im Unternehmen bleibt gefährlich unvollständig, solange Führungskräfte nicht auch von ihren Mitarbeitern bewertet werden. Eine Leistungsbeurteilung für Chefs? Für viele undenkbar – für mich seit Jahren eine Selbstverständlichkeit. Es ist bitter, aber in nur 10 Prozent der Betriebe in Deutschland lassen sich Vorgesetzte bewerten. Haben Sie den Mut, aus der Beurteilung auch Konsequenzen zu ziehen, sonst können Sie sich den Aufwand sparen.
Wir bei tempus haben für Sie und Ihre Mitarbeiter zu diesem Zweck einen Beurteilungsbogen für Vorgesetzte entwickelt. Mit diesem Bogen können Ihre Mitarbeiter Sie in 19 verschiedenen Kategorien mit einer Note zwischen eins und fünf beurteilen, zum Beispiel zum Thema „Offenheit für Ideen der Mitarbeiter“ oder „dem Verhalten bei Diskussionen“. Die einzelnen Noten werden zusammengerechnet und der Durchschnitt ermittelt.
Ziel ist es natürlich eine eins vor dem Komma stehen zu haben. Nur wenn dies der Fall ist, können Sie als Vorgesetzter davon ausgehen, dass Ihre Mitarbeiter Sie für einen A-Chef halten. Sollte das Ergebnis schlechter sein, ist ein Feedbackgespräch essenziell! Merken Sie sich eines: A-Mitarbeiter wollen auch nur mit A-Chefs arbeiten. Ich rate Ihnen daher dringend, auf Feedbackgespräche und Mitarbeiterbeurteilungen einzugehen und so langfristig den Erfolg Ihres Unternehmens zu garantieren. Den Leistungsbeurteilungsbogen für Vorgesetzte können Sie hier kostenlos herunterladen:
Leistungsbeurteilungsbogen für Vorgesetzte
Die Beurteilung im Unternehmen bleibt gefährlich unvollständig, solange Führungskräfte nicht ebenfalls von ihren Mitarbeitern bewertet werden. Haben Sie den Mut, aus der Beurteilung auch Konsequenzen zu ziehen, sonst können Sie sich den Aufwand sparen.
Feedbackgespräch: Chefs bewerten Ihre Mitarbeiter
Wissen Sie, wer in Ihrem Team ein A-Mitarbeiter ist, wer ein B und wer ein C? Ich schenke Ihnen heute ein Tool, das Ihnen bei der Einschätzung helfen wird: Ein „kostenloser Mitarbeiter-Beurteilungsbogen“.
Um Ihre Mitarbeiter gezielt in ihrer persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung unterstützen zu können, ist es wichtig, ihnen ein einigermaßen objektives Feedback zu geben. Damit haben jedoch viele Unternehmer und Vorgesetzte Probleme, denn es herrscht Unklarheit darüber, welche Kriterien für eine Mitarbeiterbewertung zentral sind.
Veranlassen Sie, dass Ihre Mitarbeiter regelmäßig ein schriftliches Feedback erhalten.
Dies schafft Klarheit. Wenn Sie den „Leistungsbeurteilungsbogen Mitarbeiter“ einsetzen, entstehen Ihnen folgende Vorteile:
• Sie haben klare Kriterien sowie eine Bewertungsskala zur Beurteilung des
Mitarbeiters.
• Darauf aufbauend können Sie einen Mitarbeiterentwicklungsplan erarbeiten.
• Der Vorgesetzte und der Mitarbeiter füllen gemeinsam einen Bogen aus und
haben somit eine ausgewogene Grundlage für ein Feedbackgespräch.
Der Mitarbeiter füllt diesen Bogen ebenfalls aus. Die beiden Bögen werden verglichen. Ist die Abweichung zwischen Eigen- und Fremdbewertung größer als eine halbe Note (im Durchschnitt) muss ein Gespräch stattfinden. Die Erfahrung zeigt, dass die Selbsteinschätzung der Mitarbeiter sehr gut ist.
Mitarbeiterentwicklung durch Feedbackgespräche – Meine Top 3 Tipps
Meine Top 3 Tipps und Tricks zum Thema Mitarbeiterentwicklung durch gezielte Gespräche möchte ich Ihnen hier gerne vorstellen.
Tipp 1:
Einen Mitarbeiter zu entwickeln heißt nicht, ihn zu überfordern. Stellen Sie deshalb sicher, dass die Stelle auch zu den Stärken des Mitarbeiters passt. Ansonsten werden Sie schnell feststellen, dass sich Ihr Angestellter in die gegenteilige Richtung entwickelt.
Tipp 2:
Bei Gesprächen mit dem Mitarbeiter ist eines der häufigsten Missverständnisse von Seiten des Mitarbeiters, dass diese Gespräche für Gehalts- und Nachverhandlungen genutzt werden. Umgekehrt ist beim Chef oft das Missverständnis, dass er hier eine Möglichkeit sieht, Kritik zu üben oder zusätzliche Aufgaben zu verteilen.
Tipp 3:
Aus meiner Erfahrung heraus können Sie nicht mehr als max. 12 Mitarbeiter persönlich über längere Zeit begleiten. Es macht deshalb durchaus Sinn, das Ganze kaskadenförmig von oben nach unten durchzuführen. Sie reden mit Ihren engsten Mitarbeitern, diese wiederum reden mit den ihnen zugeordneten Mitarbeitern.
Weitere Tipps zur Mitarbeiterentwicklung durch Feedbackgespräche können Sie hier kostenlos herunterladen:
Übrigens: Haben Sie Probleme damit A-Mitarbeiter zu finden? In meinem Buch „Die besten Mitarbeiter finden und halten“ zeige ich Ihnen wie das geht. Hier geht es zur Buchwebsite!