Ja oder Nein? Neue Zahlen und Hintergründe
Mit dem Ende der Corona-Auflagen rufen viele Chefs ihre Teams zurück ins Büro. Die Rückrufaktion stößt bei vielen Arbeitnehmern allerdings auf wenig Begeisterung. Das belegen aktuelle Umfragen zum Thema „Arbeit von Zuhause“. Die neusten Zahlen und Erkenntnisse, die Chefs kennen sollten.
Schluss mit der Arbeit von Zuhause: Als Apple im April das (teilweise) Ende der Homeoffice-Phase ankündigte, hagelte es Proteste. Einige Mitarbeiter reichten sogar die Kündigung ein. Darunter Ian Goodfellow, einer der bekanntesten Machine-Learing-Experten der Welt. Er war bei Apple als wegweisender „Director of Machine Learning“ angestellt. Ein herber Verlust. Dabei hätte Goodfellow lediglich an zwei von fünf Tagen ins Büro kommen müssen.
Wie wichtig ist Arbeit von Zuhause?
Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Apple-Mitarbeiter keine Ausnahme sind. Die Arbeit von Zuhause ist für viele Beschäftigte sehr wichtig geworden und die Homeoffice-Regelung im Unternehmen kann künftig wohl als ein sehr wichtiges Kriterium betrachtet werden beim Suchen und Halten neuer Mitarbeiter.
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Wie wichtig das Homeoffice-Angebot für die Mitarbeitersuche ist, lassen die drastischen Zahlen der Arbeitsmarktstudie „Hopes and Fears 2022“ von PricewaterhouseCoopers (PwC) erahnen.
Arbeit von Zuhause – Umfrage
- Nur rund fünf Prozent (!) der Deutschen wollen täglich ins Büro fahren
- 35 Prozent möchten vollständig im Homeoffice bleiben
- 23 Prozent wollen „überwiegend“ daheim arbeiten
- 28 Prozent zur Hälfte
- rund zehn Prozent möchten zumindest teilweise im Homeoffice bleiben.
Befragt wurden insgesamt 2138 Arbeitnehmer in Deutschland. Die Studie wurde in der Zeitung „Die Welt“ vorgestellt.
Interessanterweise wies die gleiche Zeitung in einem Beitrag im März 2021 während der Corona-Hochphase noch darauf hin, dass eine überwiegende Mehrheit der Deutschen lieber im Büro arbeiten würden: Laut Bitkom-Umfrage wünschten sich 85 Prozent der befragten Homeoffice-Mitarbeiter wieder einen festen Büroarbeitsplatz.
Vor allem jüngere Mitarbeiter bevorzugen die Arbeit von Zuhause. Darüber herrscht weitgehend Einigkeit bei den Experten. Als größten Vorteil nennen Arbeitnehmer die Zeitersparnis. Tatsächlich können besonders Pendler von Homeoffice stark profitieren.
Arbeit von Zuhause – Nachteile
Der Wunsch der Chefs auf eine Rückkehr an den Arbeitsplatz im Büro hat allerdings ebenfalls gute Gründe: Heimarbeit ist oft deutlich weniger effizient. Kurz gesagt: Wer vorher schon faul war, wird im Homeoffice nicht fleißiger. Die Arbeit von Zuhause sollte deshalb A-Mitarbeitern vorbehalten bleiben. Außerdem setzt Homeoffice eine gehörige Portion Selbstdisziplin und Selbstorganisation voraus.
Weitere Nachteile bei der Arbeit von Zuhause: Auf den spontanen Austausch mit Kollegen und die Inspiration an der Kaffeemaschine muss verzichtet werden. Daheim kann außerdem Arbeitsmaterial fehlen, die Ausstattung ist mangelhaft, womöglich gesundheitsschädlich und das Arbeitsumfeld insgesamt vielleicht nicht konzentrationsfördernd.
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Doch ob uns das als Arbeitgeber nun passt oder nicht: Den aktuell starken Wunsch nach einer hybriden Arbeitswelt können wir nicht ignorieren. Wir müssen uns auf die Arbeit von Zuhause darauf einlassen und Lösungen finden.
Haben Sie noch Fragen zur Arbeit von Zuhause? Kontaktieren Sie uns, wir unterstützen Sie gern.