Die Angst der Chefs vor den Kandidaten: Job-Interviews sind nicht nur für viele Bewerber Stress pur – auch auf Seiten des Interviewers herrscht oft Unsicherheit. Vorstellungsgespräche gehören eben in der Regel nicht zum Tagesgeschäft kleiner und mittelständischer Unternehmen. Fünf Tipps für die optimale Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch.
„Da sitzt man einem völlig Fremden gegenüber und soll ihn ausfragen. Das ist mir peinlich und mir fällt dann auch keine nützliche Frage ein“, gestand mir ein mittelständischer Handwerksunternehmer. Er war ohnehin kein Mann großer Worte. Die Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch bestand bei dem Handwerker allerdings auch nur darin, Kaffee bei seiner Bürokraft zu ordern. Eine Tasse für sich, eine für den Bewerber.
Vorbereitung Vorstellungsgespräch Arbeitgeber
Meist war das Vorstellungsgespräch nach 20 Minuten vorbei. Eigentlich wollte der Handwerker von seinem Gegenüber nur wissen: „Willst Du den Job oder nicht?“.
Wenn es so einfach wäre. Kaffee als einzige Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch ist zu wenig – das war auch dem Meister klar. Zu oft war er in den letzten Jahren auf Blender hereingefallen. Hier fünf Tipps für die Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch, die der Arbeitgeber-Kollege von mir bekommen hat.
Optimale Vorbereitung Vorstellungsgespräch
1. Zeit einplanen
Reservieren Sie einen halben Tag für das erste Interview.
2. Mitarbeiter einbinden
Laden Sie auch andere Personen aus Ihrem Betrieb mit zum Vorstellungsgespräch ein. Drei oder vier Gesprächsteilnehmer sehen und hören mehr als nur einer. Die Interviewer müssen nicht alle Mitglieder der Führungsmannschaft sein – auch die zukünftigen Kollegen sollten Eindrücke gewinnen. Es gehört zum kooperativen Führungsstil, seine Mitarbeiter bei Personalentscheidungen einzubinden.
3. Interviews vorbereiten
Lassen Sie das Vorstellungsgespräch nicht einfach auf sich zukommen. Wer fragt, der führt! Bereiten Sie ein bis zwei ausführliche Interviews vor bzw. lassen Sie Experten aus dem eigenen Haus Fragen formulieren zu wichtigen Kompetenzen. Das können beispielsweise Fragen zu konkreten Aufgaben sein, die aktuell bearbeitet werden. Im ersten Vorstellungsgespräch sollte es vor allem um den Lebenslauf des Betroffenen, seinen bisherigen Karriereweg und seine Kompetenz gehen. Außerdem werden Fragen zur weiteren Lebensplanung angesprochen.
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4. Fragen schriftlich fixieren
Sortieren Sie die Fragesammlung und erstellen Sie eine schriftliche Liste. Auch die Antworten, die der Bewerber später im Vorstellungsgespräch gibt, sollten Sie notieren, damit Sie später nochmal einen Blick darauf werfen und verschiedene Bewerber vergleichen können.
- Filmtipp: Mutmacher, Mitmacher und Miesmacher
5. Briefing: Zuhören!
Manche Führungskräfte präsentieren im Vorstellungsgespräch vor allem sich selbst. Erinnern Sie im Briefing vor dem Vorstellungsgespräch Ihr Team an einen wichtigen Grundsatz für Interviewer. Er lautet: 20 Prozent reden, 80 Prozent zuhören!
Ein gut verlaufendes Vorstellungsgespräch sollte allerdings nicht Ihre einzige Entscheidungsgrundlage sein. Mein Rat: Nutzen Sie meinen 9-stufigen-Einstellungsprozess (hier kostenlos zum Downloaden) oder buchen Sie unser Seminar „Die besten Mitarbeiter finden und halten“.