Wie ich zum Thema Mindestlohn stehe? Das wollen gelegentlich Unternehmerkollegen von mir wissen. Meine Meinung dazu ist ganz einfach: Für A-Mitarbeiter ist der Mindestlohn zu wenig, denn A-Mitarbeiter sind immer unbezahlbar. Für B-Mitarbeiter ist der Mindestlohn zu hoch. Denn B-Mitarbeiter sind letztlich nur Ballast, der mitgetragen werden muss. Und bei C-Leuten gilt: Wenn ICH den Mindestlohn erhalten würde, damit der C-Mitarbeiter bei mir arbeiten darf, wäre das als Schmerzensgeld bei weitem noch nicht genug.
Sehen Sie dazu auch diesen kurzen Film zur ABC-Rechnung.
Mindestlohn oder Tarifvertrag
Ob Mindestlohn, Tariflohn oder sonstige Lohn- und Gehaltstabellen: Ich kann mit solchen starren Rechnungen nichts anfangen. Mindestlohn & Co sind einfach immer ungerecht, weil nun einmal nicht jeder Mitarbeiter dieselben Leistungen bringt. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren.
Statt Mitarbeiter mit Mindestlohn-Einstellung brauchen Sie Mitarbeiter, die sich als Mit-Unternehmer fühlen können. Das geht nur mit einem flexiblen Entlohnungsmodell.
Vom Mindestlohn zum flexiblen Lohnmodell
Damit die Lohnberechnung motivierend ist, muss sie aus drei Bausteinen zusammengesetzt werden:
1. Baustein: Individuelles Fixum
Dieser Baustein ist rein personenbezogen. Ausgangspunkt sind tarifliche Eingruppierungen, dazu kommen Einflussfaktoren wie Betriebszugehörigkeit, Alter, besondere Qualifikation. Die Höhe des individuellen Fixums ist nicht an die Erbringung bestimmter Leistungen geknüpft.
2. Baustein: Individuelle Leistung
Hier gilt es vorab, die Leistung der einzelnen Mitarbeiter zu honorieren. Das setzt allerdings das Vorhandensein eines Zielsystems voraus. Sie müssen also im Vorfeld ein Leistungsbeurteilungssystem einführen, das transparent und nachvollziehbar sein muss. Das ABC-Modell eignet sich hier hervorragend – mehr zum ABC-Modell.
Einen Leistungsbeurteilungsbogen können Sie hier kostenlos downloaden.
3. Baustein: Anbindung an den Unternehmenserfolg
Da der Gewinn des Unternehmens das Verdienst aller Mitarbeiter ist, sollen sie auch finanziell am Erfolg beteiligt werden. Wer einen reinen Mindestlohn bezieht, fühlt sich nicht für den Unternehmenserfolg verantwortlich. Als aufwändig, aber überaus wirksam haben sich in der Praxis Modelle bewährt, bei denen eine Auszahlung der Prämie bar erfolgt. Dadurch wird die Besonderheit der Leistung noch deutlicher.
Hier finden Sie noch mehr Tipps, wie Sie die besten Mitarbeiter magisch anziehen.
Und noch ein Tipp zur Umsetzung: Nehmen Sie sich Zeit. Erfahrungsgemäß dauert allein die Einführung von Leistungsbeurteilungs- und Zielsystemen drei bis fünf Jahre. Außerdem dürfen die variablen Anteile nicht zu groß sein, sonst entstehen bei manchen Mitarbeitern Ängste, dass das Einkommen zu unkalkulierbar wird.
Zum Gehaltmodel bei tempus gehört es übrigens, dass die Mitarbeiter nicht nur flexibel bezahlt werden, sondern auch selbst die Höhe ihres Gehalts und der einzelnen Bausteine bestimmen können. So sind Beschwerden ausgeschlossen. Wie dieses Gehaltsmodell funktioniert, erkläre ich Ihnen hier. Ein Muster der tempus-Gehaltsumfrage können Sie gerne kostenlos downloaden.
Mehr rund um das Thema Mindestlohn und innovative flexible Entgeltsystem finden Sie in meinem Bestseller „Die Personal Falle“ und auf meiner Homepage www.abc-personal-strategie.de.