„Und was sind Ihre Schwächen?“. Dass diese Frage heutzutage praktisch in jedem Vorstellungsgespräch früher oder später auftaucht, hat sich längst bis zum letzten Bewerber herumgesprochen. Früher einmal konnte man mit der Frage nach den Schwächen im Vorstellungsgespräch für spontane, ehrliche und aussagekräftige Antworten sorgen. Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei.
Typische „Schwächen“ im Vorstellungsgespräch
Die typischen Antworten, die ich bei der Frage nach Schwächen im Vorstellungsgespräch jetzt zu hören bekomme: „Ich bin zu perfektionistisch“ oder „Ich bin leider so überpünktlich, dass ich meinen Freunden damit auf die Nerven gehe“. Sehr originell. Natürlich ist in jedem Bewerbungsratgeber nachzulesen, welche „Schwächen“ in den Ohren eines Arbeitgebers nach tollen Stärken klingen. Und das wird dann heruntergeleiert. Wenn Sie etwas über die wirklichen Schwächen Ihrer Bewerber erfahren möchten, müssen Sie im Vorstellungsgespräch anders vorgehen.
Schon gewusst? Bereits aus dem Lebenslauf eines Bewerbers können Sie viel über seine Stärken und Schwächen erfahren. So lesen Sie einen Lebenslauf zwischen den Zeilen.
Übrigens: Die richtige Auswertung des Lebenslaufs und das Vorstellungsgespräch sind wichtige Elemente des 9-stufigen Einstellungsprozesses von tempus – hier gibt’s den ganzen Prozess kostenlos zum Download.
Echte Schwächen im Vorstellungsgespräch erkennen
Diese drei Fragen helfen Ihnen, die wirklichen Stärken und Schwächen der Bewerber zu erkennen. Fragen Sie im Vorstellungsgespräch:
1. Wann sind Sie das letzte Mal gescheitert?
Mir ist wichtig, dass meine Mitarbeiter gut reflektieren können und zu Ihren Schwächen stehen. Niemand ist perfekt. Spricht man die Bewerber im Vorstellungsgespräch auf konkrete Beispiele für persönliches oder berufliches Scheitern an, kommen oft Schwächen zutage, derer sich die Bewerber bislang selbst noch nicht bewusst waren.
2. Was würden Ihre Familie, Freunde oder ehemalige Vorgesetzte über Sie als Person sagen, welche Stärken und Schwächen würden sie nennen?
Natürlich lässt sich die Meinung der ehemaligen Vorgesetzten auch aus vorhandenen Praktikumszeugnissen und Arbeitszeugnissen herauslesen. Aber es ist interessant zu hören, ob die Einschätzung des Bewerbers damit übereinstimmt. Ich erfahre, wie er sich selbst wahrnimmt, seine Wirkung auf Familie und Freunde.
3. Wie würden Sie in bestimmten Arbeitssituationen reagieren?
Diese Frage ist selbstverständlich extrem variabel und anpassbar an die Herausforderungen und das Alltagsgeschäft des jeweiligen Unternehmens. Hier gilt es im Vorstellungsgespräch herauszufinden, ob der Kandidat mit seinen Schwächen und Stärken zum Team und zum Unternehmen passt. Ich halte es für sehr wichtig, dass die Wertevorstellung des Bewerbers mit den Werten des Unternehmens zusammenpasst. Deshalb bekommt bei tempus jeder Bewerber im Vorstellungsgespräch unsere Wertekarte geschenkt.
Mehr über Werte im Unternehmen erfahren Sie auch in diesem kleinen Film.
Sie können gerne unser Wertekärtchen kostenlos downloaden.
Noch mehr Tipps für die richtigen Fragen im Vorstellungsgespräch finden Sie auf meiner Homepage www.abc-personal-strategie.de. Oder werfen Sie einen Blick in mein Buch „Die besten Mitarbeiter finden und halten“ und besuchen Sie eines unserer Seminare zum Thema – hier finden Sie alle Termine im Überblick.