Yahoo war einst begeisterter Vorreiter bei der Umsetzung von Heimarbeit. Doch die Homeoffice-Euphorie im amerikanischen Internetkonzern ist lange vorbei. Das Scheitern der Homeoffice-Idee wurde hier bereits 2013 eingestanden, die Kollegen zurück an die Firmenschreibtische geordert. „Zuhause arbeiten die Mitarbeiter langsamer und bringen schlechtere Leistungen“, lautete das enttäuschte Fazit. Übrigens: Einen Leistungsbeurteilungsbogen für Mitarbeiter finden Sie hier kostenlos zum Download.
Die Wahrheit über Homeoffice
Auch in Deutschland ist die Heimarbeit seit Jahren auf dem Rückzug. „Den Trend zum Homeoffice gibt es gar nicht“, kommentierte die Wirtschaftsredaktion der Zeitung „Die Welt“ in einem Fachbeitrag schon 2015.
Kritik gibt es dabei nicht nur von Arbeitgebern, sondern auch von Arbeitnehmern. Es ist nun einmal so: Nicht jeder Mitarbeiter und nicht jeder Tätigkeitsbereich ist für Homeoffice geeignet. Oft fehlt zuhause der Zugriff auf wichtige Unterlagen, der Austausch mit Kollegen, das Feedback vom Chef. Arbeitsergebnisse sind schlechter zu kontrollieren, Rückfragen erschwert.
Wann ist Homeoffice sinnvoll?
Aktuell sind wohl zwischen sieben und zwölf Prozent der Arbeitnehmer im Homeoffice tätig. Oft sind es inzwischen aber nur noch Mischmodelle: Viele Firmen haben sich auf vier Tage im Unternehmen und einen Tag Heimarbeit verständigt. Heimarbeit wird immer stärker als Privileg und Bonus für besonders begabte und überdurchschnittlich motivierte Mitarbeiter erlaubt. Hier verrate ich Ihnen drei Tipps, wie Sie die Vorteile von Homeoffice in Ihrem Unternehmen nutzen und Nachteile vermeiden. Unser Konzept „33-Rosen“ zur Mitarbeitermotivation können Sie hier kostenlos downloaden.
Ungeachtet der häufig schlechten Erfahrungen, die Unternehmen mit Homeoffice während der vergangenen Jahrzehnte gesammelt haben, will die SPD das Recht auf Heimarbeit also künftig im Arbeitsrecht gesetzlich verankern. Vor allem Björn Böhning, Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, setzt sich dafür ein. Nur mit einer guten Begründung soll Heimarbeit vom Unternehmen abgelehnt werden können, so der Plan. Die Beweispflicht liegt dann also beim Arbeitgeber. Damit orientiert sich die SPD an einem 2015 in den Niederlanden verabschiedeten Gesetz. Die Union kündigte bereits Widerstand an.
Die Homeoffice-Illusion
Insgesamt ist Homeoffice ohnehin nur in bis zu 40 Prozent der Jobs tatsächlich umsetzbar – denn wie beispielsweise sollen ein Verkäufer oder ein Mitarbeiter der Gastronomie in Heimarbeit arbeiten?
Drei Hürden, die uns vor dem neuen Homeoffice-Gesetz schützen:
1. Es gibt bisher nicht einmal einen Gesetzesentwurf
Wie die Homeoffice-Regelung genau aussehen soll, ist offen. Bis ein Gesetzesentwurf konkret ausgearbeitet ist, vergeht meist viel Zeit.
2. Arbeitsschutz und Fürsorgepflicht
Das Homeoffice-Gesetz muss mit dem Arbeitsschutz und der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers vereinbar sein. Es ist unklar, ob und wie diese Punkte überhaupt im Einzelnen umsetzbar sind.
3. Unternehmerische Freiheit
Im Grundgesetz Artikel 12 und 14 ist in Deutschland ausdrücklich das Recht auf unternehmerische Freiheit verankert. Ob dies mit einem pauschalen Recht des Arbeitnehmers auf Heimarbeit vereinbar ist, müsste erst geklärt werden. Unternehmerische Ziele müssen erreicht werden können. Lassen Sie sich dazu auch von diesem kurzen Video inspirieren.
Mehr Hintergründe zum Homeoffice und Peronal-Tipps finden Sie auf meiner Homepage www.abc-personal-strategie.de. Oder nutzen Sie den persönlichen Austausch mit mir und anderen Personalprofis. Das nächste Netzwerktreffen Personal findet am Dienstag, 19. März 2019 in der Voith-Arena in Heidenheim statt. Mehr Informationen und weitere Termine finden Sie hier.