Die Personalführung entscheidet über Top oder Flop eines Unternehmens. Doch Gallup warnt: es gibt zu viele C-Chefs in Deutschland! Dabei ist gute Personalführung lernbar – wenn man drei Grundsätze beachtet.
Wer A-Mitarbeiter will, muss A-Führungskräfte in petto haben. Gute Personalführung spornt das Team zu Höchstleistungen an.
Wenig schmeichelhaft ist der Gallup-Fachbeitrag zum Thema Personalführung für die deutsche Wirtschaft. „In Deutschland sind gute Personalmanager die Ausnahme“, fasste Gallup-Autor Marko Nink die Ergebnisse verschiedener Studien Anfang des Jahres zusammen. Gleichzeitig stellen aber 97 Prozent aller Manager sich selbst ein tolles Zeugnis für ihre Personalführung aus. Trauriger Realitätsverlust.
Meine Mitarbeiter sagten vor 20 Jahren ich sei ein schlechter Chef
Fragen Sie sich einmal selbst, wie Ihre Mitarbeiter über Sie denken. Bei mir, Jörg Knoblauch, war es einer der bittersten Tage in meinem Leben, als mir diese Frage beantwortet wurde. Ich hielt als Chef die Beurteilungen in der Hand, die meine Mitarbeiter über mich abgegeben hatten. Das Ergebnis: Nur noch ein bisschen schlechtere Noten, und ich hätte eigentlich meinen Hut nehmen müssen – in meiner eigenen Firma!
Das ist 20 Jahre her. Mir war sofort klar: „Ich, Jörg Knoblauch, muss nachsitzen.” Ich besorgte mir die besten Informationen zu Führungsfragen, ließ mich von Top-Experten coachen und erprobte in einem damals für mich nicht leichten Prozess, was funktioniert und was nicht. Heute bin ich davon überzeugt: „Führen kann man lernen, wie alles andere im Leben auch!”
Auch im Silicon Valley haben wir viel über eine gute und moderne Führung gesprochen: 5 Tipps aus dem Silicon Valley für die moderne Führungskraft – lesen Sie hier meinen Blogbeitrag dazu.
Personalführung: Eine Führungskraft braucht mehr als Fachwissen
Gallup-Autor Marko Nink sieht hier aber nicht die Schuld bei einzelnen Führungskräften. Vielmehr handle es sich in Deutschland wohl um ein Problem in der Kultur der Personalführung im Allgemeinen – weil bei der Besetzung von Führungspositionen traditionell nur Wert auf fachliche Leistung gelegt werde. Ob die neue Führungskraft die Fähigkeit zur Personalführung besitze oder nicht, spiele selten eine Rolle, schlägt der Gallup-Autor Alarm. Die Folgen sind gravierend: unmotivierte Mitarbeiter, die deutlich unter ihren Leistungsmöglichkeiten arbeiten. Lesen Sie hierzu unbedingt auch meinen Blogbeitrag „Eine Führungskraft braucht mehr als Fachwissen“ (hier lüfte ich die 7 Schritte zur besseren Führungskraft).
Personalführung: A-Mitarbeiter wollen A-Chefs
Dankeschön, Marko Nink. Denn das unterstreicht, was ich schon seit Jahren predige. Vorsicht vor den C-Chefs im Unternehmen! Mit ihrer schlechten Personalführung schaffen sie es, die besten A-Mitarbeiter zu vergraulen oder in C-Mitarbeiter zu verwandeln. Der Ruin für jedes Unternehmen. Schauen Sie sich dazu auch das Interview „Warum ein schlechtes Umfeld ein Gutes zerstört“ an:
A-Mitarbeiter wollen A-Chefs, so ist das einfach. Deshalb ist es für jede Firma essenziell, für eine gute Personalführung zu sorgen. Das gelingt, wenn man drei Grundsätze berücksichtigt.
Wie gute Personalführung gelingt: 3 Grundsätze bringen den Erfolg
1. Nehmen Sie die Meinung Ihrer Mitarbeiter ernst
Führen Sie eine Vorgesetztenbewertung ein. Die Beurteilung im Unternehmen bleibt gefährlich unvollständig, solange Führungskräfte nicht auch von ihren Mitarbeitern bewertet werden. Eine Leistungsbeurteilung für Chefs? Für viele undenkbar – für mich seit Jahren eine Selbstverständlichkeit. Es ist bitter, aber in nur 10 Prozent der Betriebe in Deutschland lassen sich Vorgesetzte bewerten.
Nur wer Fehler erkennt, kann sie beheben. Laden Sie sich hier unsere Leistungsbewertung für Vorgesetzte herunter. Ziehen Sie Bilanz: Wie wird der bisherige Führungsstil empfunden? Was muss verbessert werden? Generell: was kann getan werden, um Ihr Unternehmen zum „Great Place to work“ zu machen? Im Silicon Valley gibt es firmeneigene Schwimmbäder und Fitness-Center. Wie es eine Nummer kleiner geht, zeigt das tempus-Konzept 33 Rosen – gleich downloaden und nutzen.
Leistungsbeurteilungsbogen für Vorgesetzte
Die Beurteilung im Unternehmen bleibt gefährlich unvollständig, solange Führungskräfte nicht ebenfalls von ihren Mitarbeitern bewertet werden. Haben Sie den Mut, aus der Beurteilung auch Konsequenzen zu ziehen, sonst können Sie sich den Aufwand sparen.
2. Ziele sind der oberste Chef
Formulieren Sie messbare und machbare Ziele, sowohl was die Tätigkeitsbereiche der Mitarbeiter angeht als auch die Ziele der Personalführung. Diese Ziele sind der eigentliche Chef. Wie Zielvereinbarungen gelingen – hier ein Download dazu. Damit schaffen Sie gleichzeitig flache Hierarchien, Eigenverantwortlichkeit und umfassende Transparenz im Sinne des Open-Book-Managementprinzips. Und Sie machen Leistung erkennbar und honorierbar – A-Mitarbeiter werden das lieben.
Wie wir bei tempus Ziele vereinbaren: Musterziele, Spielregeln und vieles mehr – habe ich Ihnen zum Download bereitgestellt:
3. Schulen Sie Ihre Führungskräfte
Die wenigsten Führungskräfte sind Naturtalente. Aber Personalführung ist lernbar – zum Beispiel mit unserem Seminar „Auf die Chefs kommt es an“ für Führungskräfte. Schauen Sie sich dazu unseren kleinen Info-Film an. Sie können noch so viele tolle Theorien zur Personalführung im Unternehmen umsetzen, letztlich steht und fällt das Konzept mit dem Verhalten des direkten Vorgesetzten, wie frühere Gallup-Studien bestätigen.
Wertvolle Tipps und Hintergründe zum Thema Personalführung finden Sie übrigens auch in meinem Buch „Die Chef-Falle“ und auf meiner Homepage www.abc-personal-strategie.de.