Gute Mitarbeiter – gutes Unternehmen. Schlechte Mitarbeiter – schlechtes Unternehmen. Das ist die Essenz all dessen, was mal als Personaler wissen muss. Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource. Doch die will gepflegt sein.
Der Glasermeister trägt ohne einen Mitarbeiter eine große Scheibe über den Firmenhof. Dann lässt er sie fallen. Das Glas zerspringt in 1.000 Scherben – weil keiner da ist, der mit anpackt. Ein Handwerker aus Niedersachsen wurde mit diesem Frust-Video innerhalb kurzer Zeit zum Facebook-Star. Denn mit dem Scherbenhaufen zu Füßen macht er Jugendlichen (ein ungewöhnliches Angebot: „Mich interessiert nicht, wo du herkommst oder welche Schulbildung du hast“, knurrt er in die Kamera. Das einzige, was bei ihm zähle, sei Fleiß, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Ein guter Wille eben. Dafür verspricht er nach bestandener Ausbildung eine überdurchschnittliche Vergütung und Geld für den Führerschein.
Scherben haben Glück gebracht bei der Mitarbeiter-Suche: Zumindest gilt das für einen Glasermeister aus Niedersachsen. Ich verrate Ihnen, wie Sie auch ohne Scherben zum Ziel kommen.
Ein Chef, der für die Mitarbeiter da ist
Und dann sagt er noch einen Satz, der die jungen Leute besonders berührt, wie die Facebook-Kommentare zeigen. Es ist der Satz: „Ich bin immer für dich da“.
Ich bin immer für dich da. Donnerwetter. Was für ein Versprechen. „So ein Chef kann nur Bombe sein“, fasst es einer der vielen positiven Facebook-Kommentare zusammen. Die Folge: Auf dem Schreibtisch des Glasers stapeln sich jetzt die Bewerbungen, wie er der Bildzeitung anvertraute, die in einem halbseitigen Artikel über ihn berichtete.
Der bodenständige Glasermeister hat kein Betriebswirtschaftsstudium absolviert, kein Diplom in Personalführung vorzuweisen. Aber er weiß offenbar genau, worauf es bei einer guten Beziehung zwischen Mitarbeiter und Chef ankommt.
Die Geschichte des Glasers berücksichtigt nämlich fünf grundlegende Aspekte, an die man sich als Arbeitgeber immer wieder erinnern sollte:
1. Ohne Mitarbeiter kein Unternehmen
Die große Glasscheibe trägt sich nicht von allein. Ohne Mitarbeiter kann jedes Unternehmen dicht machen. Was nützen die teuersten Maschinen, wenn kein kompetenter Mitarbeiter da ist, der sie bedienen und warten kann? Wohlgemerkt: die Betonung liegt auf „kompetent“, denn besser ist es, eine Stelle unbesetzt zu lassen, als sie mit einem unmotivierten B- oder C-Mitarbeitern zu besetzen – beachten Sie die personelle Struktur. Deshalb sollte man sich als Unternehmer klar machen: Der Mitarbeiter ist in der Tat die wichtigste Ressource des Unternehmens. Und Ressourcen wollen gepflegt sein.
Wer A-Mitarbeiter hat, kann sich glücklich schätzen. Wer B- oder C-Mitarbeiter hat, muss sich warm anziehen. Weitere Infos, wie sich ABC-Mitarbeiter unterscheiden finden Sie hier:
2. Auf das Wollen kommt es an
„Mich interessiert nicht, wo du herkommst“: Letztlich sind es in der Tat nicht die guten Noten, die einen guten Mitarbeiter ausmachen. Einem C- oder B-Mitarbeiter mangelt es in der Regel nicht am Können, sondern am Wollen. Das Können ist das geringste Problem, denn wenn der Wille da ist, kann an der Qualifikation gearbeitet werden. Dann kann auch ein gelernter Koch eine Klimaanlage reparieren.
Lesen Sie hier meinen Blogartikel „Wenn der Koch die Klimaanlage repariert“.
3. Ziele stecken und Leistung honorieren
Der Führerschein als Prämie: Vereinbaren Sie Ziele und honorieren Sie Erfolge. Vielleicht interessiert Sie mein Blogartikel „Lob: Das vergessene Powerkonzept“ mit den spannenden fünf Tipps. Nehmen Sie gute Arbeit nicht als selbstverständlich hin.
4. Beachtung schenken
Zeigen Sie Ihrem Mitarbeiter, dass Sie ihn wertschätzen. Dazu gehört eine freundliche Begrüßung beim Rundgang durch das Unternehmen ebenso wie Glückwünsche zum Geburtstag oder ein kleines Präsent zum Einstellungsjubiläum.
Hier zum kostenlosen Download: Das Mitarbeiter-Motivationskonzept „33 Rosen“ von tempus:
5. Zeigen Sie Einsatz für Ihre Mitarbeiter
„Ich bin immer für dich da“: Welche Interessen oder Probleme haben Ihre Mitarbeiter? Als Personaler müssen Sie stets ein offenes Ohr für Anliegen haben und die Mitarbeiter fördern – ob es um Weiterbildung und Karriere geht oder um die Gesundheitsvorsorge.
Wenn Sie als Arbeitgeber diese fünf Punkte konsequent umsetzen, können Sie auf dem Markt der Arbeitgeber bestehen – und sogar A-Mitarbeiter, die in der Vergangenheit zum Mitbewerber gewechselt sind, wieder zurückgewinnen. Gerade die Rekrutierung ehemaliger Mitarbeiter ist nämlich eine sehr wertvolle Möglichkeit, die eigenen Mitarbeiter-Resscourcen wieder zu vergrößern. Was hierzulande noch eher selten geschieht, hat in der amerikanischen Wirtschaftsfachsprache als erfolgsversprechende Strategie längst einen Namen bekommen: „Bommerang-Hiring“.
Offene Türen für ehemalige Mitarbeiter
Der Vorteil für Sie als Arbeitgeber: Sie kennen den Mitarbeiter bereits und der Mitarbeiter kennt das Unternehmen. Das verkürzt die Einarbeitungsphase ernorm, spart Kosten und schützt beide Seiten vor unliebsamen Überraschungen.
Wie man einen A-Mitarbeiter ziehen lässt und ihm dabei gleichzeitig alle Türen offen hält für einen späteren Wiedereinstieg, erfahren Sie hier.
Mehr kostenlose Tipps rund um das Thema Mitarbeiter und Personalführung finden Sie außerdem auf unserer Homepage www.abc-personal-strategie.de