Als ich 20 Jahre alt geworden bin, hatte ich bereits jeden Bundesstaat in Amerika bereist :-). Durch diese vielen, teils auch intensiven Reisen und Erlebnisse in den Staaten, haben sich Begegnungen mit vielen sehr spannenden Menschen und Unternehmen ergeben, die mich extrem bereichert haben. Und dann, letztes Jahr, kam die erste Reise ins Silicon Valley. Was für ein Erlebnis! Auf gut Deutsch – ich war „geflasht“. Diese Reise in die Zukunft hat mein Denken und Handeln verändert. Eines ist sicher: Kein Stein bleibt auf dem anderen.
Nach dieser Reise war mir klar – diese Erfahrungen möchte ich teilen und weitergeben. Eine solche Inspirationsreise in die Zukunft muss man als Unternehmer gemacht haben.
Gerade komme ich aus dem Silicon Valley zurück – dem mächtigsten Tal der Welt. Gemeinsam mit unseren Kunden waren wir auf der Spur nach den Erfolgskonzepten der besten Firmen der Welt. Ich selbst habe auch einige Führungskräfte von tempus mitgenommen.
Meine drei wichtigsten Erkenntnisse dieser Reise möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:
- Think Big
„Höher, schneller, weiter“ – im Silicon Valley sind das keine leeren Worte, sondern wird hier ernst genommen. Bei Plug & Play ist mir besonders ein Pitch in Erinnerung geblieben. Plug & Play ist eine globale Innovationsplattform. Start‐ups stellen ihr Geschäftsmodell vor und „pitchen“ um geeignete Investoren. Ein junger Unternehmer präsentiert seine Innovation. Im vergangenen Jahr habe er einen Umsatz von einer Million Dollar erzielt. In 5 Jahren wolle er 25 Millionen Dollar jährlich machen. Der Kommentar des Investors darauf: “Young man you are talking millions. To invest we need billions. (Über Millionen zu sprechen ist schon okay, aber letztlich suchen wir die Millarden)”. Diese Zuversicht des Investors in Ehren, aber ein leichter Hang zur Übertreibung war zu spüren. 🙂 Dennoch sollten wir immer wieder hinterfragen: Sind wir zu zaghaft in unseren Planungen? Wir können oft mehr, als wir zugeben …
- Geschwindigkeit
„Nein, das geht nicht, weil …“ „Ja, aber …“ Das sind Sätze, die wir in Deutschland nur allzu gut kennen. Im Silicon Valley gilt der Satz: „Frage nicht um Erlaubnis, sondern bitte um Verzeihung.“ Die klare Devise ist: Einfach testen und ausprobieren. Denn Geschwindigkeit ist im Silicon Valley alles. Nur wer am Ball bleibt, schnell handelt und buchstäblich „Gas gibt“ hat eine Chance, im Valley zu überleben.Geschwindigkeit ist die einzige Waffe im Silicon Valley. Um diese Geschwindigkeit zu erreichen sind die Hierarchieebenen im Valley sehr flach und nahezu nicht vorhanden. Das neue Arbeiten findet in Projektgruppen statt. Jedes Mitglied in dieser Gruppe hat seine Verantwortlichkeit. Einen „Big Boss“ gibt es in diesem Team aber nicht.
- Außergewöhnliche Unternehmenskultur
„Wie viele Stunden arbeitest du in der Woche?“ Auf diese Frage hatten die Mitarbeiter im Silicon Valley keine Antwort. „Work“ und „Life“ verschwimmen total. Das Erfolgsgeheimnis, das bei allen, wirklich allen Firmen im Silicon Valley gegolten hat: Nur wenn du eine außergewöhnliche Unternehmenskultur lebst, kommen die besten Talente zu dir und bleiben. Und nur mit den besten Talenten kannst du diese Geschwindigkeit erreichen, die im Silicon Valley tagtäglich gefordert wird.
Bei YELP beispielsweise, die Bewertungsplattform für Restaurants, Hotels und Geschäfte, gibt es ein ganzes Team, um die Mitarbeiter glücklich zu machen. Unternehmenserfolge werden mit allen Mitarbeitern zelebriert und gefeiert.
Als wir das Facebook-Gelände betreten haben, haben wir uns gefühlt, als wären wir in einem „Dorf“ mit gut gelaunten Menschen. Zwischen den Bürogebäuden steht für die Mitarbeiter auf 1,7 Meilen jeglicher Komfort zur Verfügung, vom Friseur, über den Lebensmittelladen, bis hin zum Fahrradmechaniker. Ein Mitarbeiter sagt: „An unseren Programmierabenden arbeiten wir bis in die Nacht. Es rollen Foodtrucks an und alle hauen in die Tasten. Das sind immer tolle Erlebnisse.“
Das Büro von Mark Zuckerberg ist mitten auf dem Campus (in einem normalen Bürogebäude auf der unteren Etage). Jeden Freitag gibt es eine Q&A Session. Mark Zuckerberg beantwortet alle Fragen persönlich, die von seinen 18.000 Mitarbeitern eingegangen sind.
Ein weiteres Beispiel ist die Firma Zappos (Vorbild von Zalando) in Las Vegas. Eine Firma, deren Unternehmenskultur uns wirklich umgehauen hat. Dieser Online-Schuhhändler hat 1.500 Mitarbeiter und macht jährlich über 1 Milliarde Dollar Umsatz. Das Unternehmen lebt das Motto „Delivering happiness“.
Gratis-Download: Delivering happiness bei Zappos
Aktivitäten bei tempus
Bei tempus sind wir mit Aktivitäten wie Mitarbeiterorientierung oder tempus 2.0 auf dem genau richtigen Weg. Luft nach oben haben wir noch beim Thema Geschwindigkeit und Besessenheit bei der Umsetzung. Im Silicon Valley gibt es sogenannte „Hackathons“. Wenn es Probleme gibt, setzen sich Mitarbeiter zusammen und „hacken“ so lange auf den Computer ein, bis die Lösung gefunden ist. Das sind oft Projekte, die 2-3 Tage gehen. Dann ist das Problem aber gelöst. Ähnliche Veranstaltungen wollen wir bei uns durchführen, allerdings auf 1-2 Tage begrenzt. Wir suchen noch nach einem Namen. J „tempus-Sprints“ ist mal ein Arbeitstitel.
Das war die Silicon Valley Reise 2017
Mein Kollege, Patrick Kurz, hat in kürzester Zeit ein Video unserer ersten Reise produziert. Im Video bekommen Sie einen Eindruck vom Spirit einer solchen Reise. Sehen Sie selbst:
Herzliche Einladung, 2018 mit mir ins Silicon Valley zu reisen
Nach dieser ersten inspirierenden Reise war klar: 2018 gibt es eine Fortsetzung. Die Termine für 2018 stehen bereits: Montag, 23. April, bis Sonntag, 29. April oder Montag, 1. Oktober, bis Sonntag, 7. Oktober. Hier können Sie sich ganz unverbindlich für die Reise 2018 vormerken lassen.