Welche Jobbörse ist die richtige? Harald G. ist verzweifelt. Der Inhaber eines Handwerksbetriebs mit rund zwanzig Angestellten hat fünf offene Stellen, die er dringend besetzen muss. Denn er möchte die steigende Zahl an Aufträgen aus der Baubranche gerne zur Vergrößerung seines Betriebs nutzen. Seine bisherigen Mitarbeiter sind fast alles ehemalige Lehrlinge, die er selbst ausgebildet hat. Doch jetzt weiß er: „Ich brauche dringend neue Leute und komme um die Online-Jobbörsen nicht herum.“
Doch bei welcher Jobbörse soll er inserieren? Monster, Stepstone, XING, Linkedin, der Jobbörse des Arbeitsamts, einer Jobbörse speziell für Handwerker? Oder einer der vielen Job-Plattformen von denen Harald G. noch nie etwas gehört hat?
Während Harald G. noch mühsam die Preise vergleicht und sich fragt, über welche Jobbörse er wohl am ehesten einen Handwerksmeister finden könnte, arbeiten in den USA Entwickler eines bedeutenden Unternehmens an der Lösung seines Problems.
Eine Lösung, die bei Erfolg die gesamte Branche kräftig durcheinanderwirbeln könnte. Denn die bald größte Jobbörse der Welt könnte Google heißen.
Wird Google bald die größte Jobbörse der Welt?
Googles neue Dienste „Google for Jobs“ und „Google hire“ könnten nicht nur das Problem von Harald G. lösen, sondern auch das von tausenden Bewerbern, die endlos viel Zeit verbringen, sämtliche Jobbörsen und zusätzlich auch Karriere-Seiten von Unternehmen zu durchforsten.
Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O hatte Google den neuen Dienst bereits Ende Mai angekündigt. In der US-amerikanischen Version der Suchmaschine steht inzwischen die neue Google-for-Jobs-Funktion zur gezielten Suche nach Jobangeboten zur Verfügung.
Google fischt dafür Informationen aller relevanten Jobbörsen und Karriere-Netzwerke ab, die es im Internet gibt. Der Suchmaschinenriese bezieht darüber hinaus Stellenangebote mit ein, die auf den Karriere-Webseiten der Unternehmen veröffentlicht werden.
Integrierte Daten von Diensten wie Glassdoor (die internationale Konkurrenz des deutschen Anbieters kununu) und Indeed liefern dem Jobsuchenden sogar Bewertungen der potenziellen Arbeitgeber.
Hier finden Sie das Video von der Entwicklerkonferenz. Google for Jobs kommt ganz am Ende, etwa bei 1:51:
Bietet Google bald auch Bewerbermanagement-Software an?
Während „Google for Jobs“ sich für Bewerber ganz normal in die gewöhnliche Google Suche integrieren soll, geht Google für Unternehmen noch einen Schritt weiter: „Google Hire“ soll es Unternehmen ermöglichen, Stellenanzeigen auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen und Bewerbungen zu managen. Im Netz wurde es bereits als Ersatz für Software-Anbieter im Bereich Bewerbungen und Onboarding diskutiert.
18 % mehr Bewerber
„Google for Jobs“ und „Google Hire“ sind gerade erst in den USA gestartet bzw. noch dabei ausgerollt zu werden. Für die zum neuen Angebot passende Schnittstelle „Google Cloud Jobs API“ hat Google eine Erfolgsmeldung zu einem Testkunden veröffentlicht. Der amerikanischen Pharmazie- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson hat seit der Integration der Schnittstelle „Cloud Jobs API“ 18 Prozent mehr Bewerber per Suchanfrage und nahezu 25 Prozent mehr Klicks auf die Karriere-Website erhalten. Dies unterstützt der Meldung zufolge den von Google verfolgten Ansatz, dass Arbeitssuchende leichter finden, was sie suchen.
Das sollten Unternehmen tun, um mehr Bewerbungen zu erhalten:
Zurück zu Harald G.! Ob er in Zukunft auch noch eine Jobbörse braucht oder ob es reicht die „Google Cloud Jobs API“ auf die eigene Webseite einzubinden, wird sich zeigen. Für den Moment hat sich der Handwerksmeister endlich für eine Jobbörse entschieden. Dort hat er die Stellenangebote hochgeladen und wartet nun darauf, dass sich interessierte Bewerber melden. Zu diesem Thema habe ich übrigens die Blogartikel Wie Sie eine Stellenanzeige schreiben und damit A-Mitarbeiter finden und „Jobs so anbieten, dass die richtigen Bewerber Sie finden“ geschrieben. Hier ein ganz kurzer Auszug aus beiden Artikeln:
- Bleiben Sie up to date und finden Sie heraus, wie sich der moderne Bewerber von heute in den für Sie relevanten Berufen informiert und bewirbt.
- Optimieren Sie Ihre Webseite und insbesondere den Bereich „Jobs/Karriere“
- Seien Sie in den Netzwerken präsent, wo auch Ihre geeigneten Kandidaten sind. Oder Menschen, über die Sie an geeignete Kandidaten kommen.
- Formulieren Sie Ihre Jobtitel so spezifisch und klar wie möglich – verwenden Sie keine schwammigen oder zu generellen Jobtitel.
- Machen Sie sich umfassende Gedanken zur Stellenbeschreibung – erstellen Sie ein Profil und bestimmen Sie die genauen Tätigkeiten, Anforderungen und Ziele – je spezifischer und prägnanter die Stellenbeschreibung ist, desto bessere Bewerbungen werden Sie erhalten.
- Überlegen Sie sich, was Sie den A-Kandidaten bieten wollen und betonen Sie Zusatzleistungen besonders in der Stellenausschreibung.
Bleiben Sie offen für Neues – Der Bewerbermarkt wird sich radikal ändern
Als Personal-Vordenker für den Mittelstand, halte ich Sie über diese Entwicklungen informiert.Dafür habe ich drei Angebote für Sie:
- Lesen Sie kostenfrei meinem Personal-Newsletter mit den besten Tipps für Personaler und Unternehmer. Hier können Sie sich dafür anmelden.
- Verpassen Sie keinen Blogbeitrag mehr. Einmal monatlich schicke ich Ihnen gratis eine E-Mail mit den interessantesten Blogbeiträgen. Am Ende der Seite können Sie sich dafür kostenfrei anmelden.
- Reisen Sie mit mir ins Silicon Valley und erleben Sie Unternehmer, die mit ihren Firmen die ganze Welt verändern. Das Silicon Valley gilt als der innovativste Standort Amerikas. Firmen wie Google, Facebook, Cisco, Ebay und Tesla haben hier ihren Sitz. Einige Unternehmen werden wir bei der Reise besuchen. Es gibt aktuell (Juni 2017) noch wenige freie Plätze. Hier finden Sie weitere Details zur Reise.
Hilfreiche Materialien zur Umsetzung:
- Gratis-Hörbuch: Die besten Mitarbeiter finden und halten (siehe blauer Kasten rechts oben).
- Gratis-Download: Die 25 Erfolgsfaktoren exzellenter Unternehmen. Gratis Leseprobe zum Buch „Das Geheimnis der Champions“. Jetzt herunterladen!
- Gratis-Download: Checkliste: „Die perfekte Stellenanzeige“