Wie wird aus einem Jungen, dem während seiner Schul- und Hochschulausbildung gesagt wurde: „Geh weg, du kannst das eh nicht!“, doch noch etwas Anständiges? Ganz einfach: Er muss es wollen.
Als ich vier Jahre alt war, nahm eines Tages meine Kindergärtnerin meine Mutter zur Seite: „Behalten Sie den Jungen zu Hause. Er ist zu dumm und bringt hier alles durcheinander.“ Als ich elf war, war es mein Lehrer, der ein ernstes Wörtchen mit meinen Eltern redete: „ Lassen Sie den Jungen auf der Hauptschule. Das Gymnasium schafft er nie.“ Und als ich 21 war, verwies mich meine Fachhochschule des Feldes, weil ich von meiner Sechs in Mathematik einfach nicht herunterkam. Das alles hat mich nicht davon abgehalten, zwei Hochschulabschlüsse zu machen, eine Doktorarbeit zu schreiben, Honorarprofessor zu werden, verschiedene Firmen zu gründen, über 30 Bücher zu schreiben und als Dozent an diversen Universitäten und Hochschulen zu unterrichten.
Der Trick heißt: Selbstüberlistung
Ich bin überzeugt davon: Das habe ich nur geschafft, weil ich mich eines Tages hingesetzt und meine Ziele formuliert habe. Es lag nicht an meiner Disziplin – davon hatte ich nämlich nicht viel. Also habe ich damals schon begonnen, eine Methode zu entwickeln, mit der ich mich quasi selbst überlisten kann. Mein in jungen Jahren geschriebenes Buch „Lernstreß ade! – 33 erprobte Strategien für geistiges Arbeiten“ hat sich immerhin 87.000 x verkauft. Dort beschreibe ich, wie Dinge, die ich nicht gar so gern erledige, einen festen Termin in meinem Kalender bekommen. Der Termin rückt näher und näher und dann muss ich es einfach anpacken. Abends mache ich einen Plan für den nächsten Tag und bewerte das, was ich zu tun habe, nach A-, B- und C-Priorität. Nachts arbeitet mein Unterbewusstsein schon daran, und am Morgen beginne ich dann gleich mit einer A-Aufgabe, also mit dem Wichtigsten. Für alle meine Aktivitäten setze ich mir enge Zeitlimits – ich quetsche jede Minute aus, nichts soll ausufern und meine Zeit fressen.
Das alles würde aber nicht funktionieren, wenn ich nicht genau wüsste, was ich wollte. Deshalb muss der erste Schritt immer sein, die eigenen Ziele festzulegen. Mit Gottes Hilfe sich überlegen, was man erreichen will, bis wann und welche Schritte dafür nötig sind. Das ist die größte Arbeit. Der Rest geht dann fast wie von selbst. Mit dieser Vorgehensweise habe ich alles erreicht, was ich in meinem Leben schaffen wollte.