Ja, es hat sich etwas gedreht: Es gibt zunehmend Firmen, die stehen auf Bewerber, die älter als 50 Jahre alt sind. Begründung: „Sie bringen uns ihre Erfahrung aus den alten Stellen mit ein, reagieren auf Unvorhergesehenes mit einer gewissen Gelassenheit und wissen das familiäre Arbeitsumfeld zu schätzen”, so zumindest sagt es die Personalverantwortliche Martina Junghans eines 100-Mitarbeiter-Betriebs, der Verpackungen und Verschlüsse herstellt.Andere Arbeitgeber kommen geradezu ins Schwärmen: Ältere Mitarbeiter sind für uns der Grundstein für den unternehmerischen Erfolg. “Gray hair” bzw. „Silver Hair” ist wieder gefragt. Die demoskopische Lücke, die uns in den nächsten Jahren zu schaffen macht, soll den Weg für Fachkräfte bis zum 67. oder gar 70. Lebensjahr ebnen.
So schön diese Aussichten sind: Wenn ältere Menschen eine Chance bekommen, dann ist das großartig, aber es wird uns nicht retten. Genauso wenig wie uns der Jugendwahn, den wir uns bisher geleistet haben, retten wird. Auch hier geht es ganz trivial um A, B und C.
In anderen Worten: Ein älterer Mensch, der lernwillig ist, der begeisterungsfähig ist, der Ideen einbringt und damit ein A-Mitarbeiter ist, ist zunehmend gesucht. Junge Mitarbeiter, sofern sie B und C sind, werden es dagegen zunehmend schwerer haben, einen Job bis zur Rente zu finden.